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WIE ALLES BEGANN

„Die Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg war ein voller Erfolg für Ostthüringen und den gesamten Freistaat.
Sie bleibt ein einmaliges Beispiel für den Aufbau Ost und die deutsche Einheit. Dabei steht Gera mit dem Hofwiesenpark für
gelungenen Städtebau und die Neue Landschaft Ronneburg für eines der größten Renaturierungsprojekte weltweit.“

                                                                                                            Dieter Althaus, Thüringer Ministerpräsident a.D.

      Wie alles begann

      Der Weg zur Bundesgartenschau war eher ein          war kein Geld zu erwarten, die städtischen Kassen
      „steiniger“, als ein „grüner“. Die vielfachen Ver-  waren leer, Reserven nicht vorhanden. Gemein-
      suche des damaligen Oberbürgermeisters Ralf         sam wurden Gelder über verschiedene Program-
      Rauch, Gera durch eine Landesgartenschau auf-       me zur Strukturunterstützung, Renaturierung oder
      zuwerten und das oftmals negative Image abzu-       Regionalentwicklung genutzt. Hinzugezogen wur-
      schütteln, scheiterten auch an der mangelnden       de ebenso der Verkauf städtischer Unternehmen.
      Unterstützung durch die Thüringer Landesregie-      Und schließlich war endlich auch die langersehnte
      rung.                                               Bereitschaft der Thüringer Landesregierung zur
      „Wenn es nicht klein geht, dann eben groß!“ hieß    ƒPCP\KGNNGP 7PVGTUVȜV\WPI FC /KV FGO 'KPXGT-
      fortan die Devise. Wenn keine Landesgarten-         ständnis des Geraer Stadtrats noch am Abend des
      schau, dann eben eine Bundesgartenschau. Kon-       11. September 1997, waren auch die letzten Steine
      takte zum Zentralverband Gartenbau e.V. unter       für das anvisierte Großprojekt aus dem Weg ge-
      der damaligen Leitung von Karl Zwermann, waren      räumt.
      schnell geknüpft. Doch das Vorhaben einer allei-    Das Gesamtkonzept hatte den Zentralverband
      nigen Bewerbung der Stadt Gera wurde kritisch       Gartenbau e.V. überzeugt und so konnte am 12.
      gesehen. „Macht das größer, bezieht das Wismut-     September 1997 auf der Bundesgartenschau in
      gelände mit ein“, war der Tenor. Und nach vielen    Gelsenkirchen die Vergabe der Bundesgarten-
      Gesprächsrunden mit dem Landkreis Greiz, der        schau 2007 an Gera und Ronneburg verkündet
      Stadt Ronneburg, sowie der Wismut GmbH und          werden.
      der damit begründeten Bereitschaft einer gemein-
      samen Bundesgartenschau in der Region Ostthü-       Die Vergabe orientierte sich auch daran, dass Syn-
      ringen, war diese Idee zumindest vorstellbar.       ergien für die Regionalentwicklung Ostthüringens
      Daraufhin wurden Konzepte erstellt und überarbei-   aus der Sanierung der gewaltigen radioaktiven
      tet, Ideen abgewogen und diskutiert. Im Ergebnis    und landschaftszerstörenden Hinterlassenschaf-
      dieses Prozesses stand erstmalig der Vorschlag      ten des 40 Jahre andauernden Uranerzbergbaus
      einer Bundesgartenschau an zwei Standorten:         der Wismut gezogen werden könnten. Seitens der
      Gera und Ronneburg. Die alte Arbeiterstadt Gera     Wismut GmbH waren große Anstrengungen nö-
      mit dem Kernzentrum des jetzigen Hofwiesen-         tig, um die Sanierungsvorhaben zeitlich so neu zu
      parks und die Sanierung der Wismut Liegenschaf-     ordnen und durchzuführen, dass die Bundesgar-
      ten in Ronneburg als „Neue Landschaft“.             tenschau im Ronneburger Gessental auch mög-
      Eine entscheidende Hürde war nunmehr die Fi-        lich wurde. Dazu gehörten u.a.: Die Umlagerung
      nanzierung: Etwa 145 Millionen Euro wurden für      der mehr als 30 Millionen m³ Abraum der Nord-
      die Umsetzung des Projektes benötigt. Vom Bund      JCNFG FKG 0GWRTQƒNKGTWPI FGU ȜDGTUEJȜVVGVGP

06 |                                                      20 JAHRE BUGA-FÖRDERVEREIN
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