Page 10 - Bacherlorarbeit, Jonas Hänsel, 10325618
P. 10

Bachelorarbeit                                       Fachhochschule Erfurt
Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklung  Stadt- und Raumplanung

Kategoriensystem Literaturauswertung:

              - Projektorientierte Stadtplanung
              - Nachhaltige Stadtentwicklung
              - Großprojekte innerhalb der Stadtentwicklung
              - Großprojektkategorien
              - Chancen versus Risiken

Im zweiten Teil der Arbeit werden infrastrukturelle, ökonomische, soziale und ökologi-
sche Auswirkungen der Bundesgartenschau auf die Stadt Gera aufgezeigt und analy-
siert. Weiterhin wird die Nachnutzung der entstandenen öffentlichen Freiflächen und
Anlagen überprüft. Dafür dienen unter anderem Sekundärdaten von der Stadt Gera und
von der „Bundesgartenschau 2007 GmbH“, aber auch Tertiärdaten aus der „Stadt– und
Regionalbibliothek Gera“ sowie aus Online-Datenbanken.

Eine weitere Untersuchungsmethode, die während der Analyse zum Einsatz kommt, ist
die qualitative Forschungsmethode. Durch diese werden die theoretischen Grundlagen
der Arbeit mit praktischen Erkenntnissen verknüpft. Um sich einen eigenen Überblick
über das Gebiet und den aktuellen Entwicklungsstand zu verschaffen, wird eine Be-
standsaufnahme auf dem räumlichen Gebiet der Bundesgartenschau in Gera durchge-
führt.

Des Weiteren werden Personen befragt, die vor dem Hintergrund ihrer Tätigkeit und Er-
fahrung geeignet sind, zur Beantwortung der Forschungsfrage beizutragen. Dieser For-
schungsschritt erfolgt durch vier Experteninterviews (vgl. Liebold, Trinczek 2009: 33f.).

Der empirische Teil der Arbeit geschieht in Form eines systematisierenden Expertenin-
terviews. Diese Interviewkategorie wird gewählt, um das verfügbare aus der Praxis ge-
wonnene Wissen der Experten zu generieren. Das jeweilige Experteninterview erfolgt in
Form eines semistrukturierten Interviews und mit Hilfe eines Leitfadens. Die theoreti-
schen Voruntersuchungen zu der Thematik „Großprojekte als Instrument der Stadtent-
wicklung“ werden durch diese qualitative Methode der Forschung unterstützt. Der qua-
litative Ansatz des Experteninterviews begünstigt, im Gegensatz zu einer quantitativen
Methode, einen simplifizierten Datenumgang (vgl. Bogner, Littig, Menz 2005: 37).

Die Zielstellung besteht darin, im Vergleich der Interviewergebnisse untereinander Ge-
meinsamkeiten aufzuzeigen. Entscheidend für ein zielführendes Experteninterview ist
die treffende Kommunikationsform. Die Theorie geht davon aus, dass der Interviewer
möglichst unauffällig ist und im Zuge dessen keine Einflussnahme auf das Interviewer-
gebnis ausübt. Auf Grund des hohen Anspruches, diesen Annahmen in der praktischen
Umsetzung zu entsprechen, ist es zu unterbinden, dass der Interviewer als fachfremde
Person wahrgenommen wird. Die bereits angeeigneten wissenschaftlichen Grundlagen
gewährleisten, dass der Verfasser über hinreichend Vorwissen verfügt, damit die Exper-
ten diesen als vollwertigen Gesprächspartner anerkennen. Hierdurch wird vermieden,
dass der Experte Interviewinhalte präzisieren muss und vielmehr ein offener Informati-
onsaustausch erfolgt (vgl. ebd.: 48ff.).

4
   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15