Page 11 - Bacherlorarbeit, Jonas Hänsel, 10325618
P. 11

Bachelorarbeit                                       Fachhochschule Erfurt
Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklung  Stadt- und Raumplanung

Als ein Experte dient dabei Herr Konrad Steinbrecht, Fachgebietsleiter des Stadtpla-
nungsamts Gera. Mit Hilfe dieses Interviews wird eine Expertise aus dem Verwaltungs-
apparat der Stadt Gera über die aktuellen Entwicklungen der Stadt Gera durch die Bun-
desgartenschau reflektiert. Als weiterer Experte wird mit Herrn Bernd Krüger ein Bürger
und Diplomingenieur für Gebietsplanung und Städtebau aus Gera befragt. Herr Krüger
war durch seine ehemalige Position im Geraer Stadtrat vom Planungsbeginn 1997 bis
zur Durchführung der Bundesgartenschau im Jahr 2007 in die konzeptionelle Umset-
zung des gesamten Großprojektes involviert. Des Weiteren ist er noch immer Mitglied
im Förderverein der „Bundesgartenschau 2007“. Ein weiterer Experte für die Forschung
ist Herr Bernd Leithold, ein Bürger und Bauingenieur sowie ehemaliger Niederlassungs-
leiter in Thüringen der „iproplan Planungsgesellschaft“ Chemnitz, die im Rahmen der
„Bundesgartenschau 2007“ diverse Projekte in Kooperation realisierte. Zudem war er
Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzender des Vergabeausschusses der „Bundesgar-
tenschau 2007“ und ist noch immer politisch in der Stadt aktiv sowie Mitglied im Geraer
Stadtrat. Herr Mario Lerch, Referatsleiter „EU-Förderung, Bauhaushalt, Baukultur“ des
Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, dient als vierter Experte
für ein Interview. Herr Lerch war bezüglich der Landesförderung in die Vorbereitung und
Durchführung der „Bundesgartenschau 2007“ einbezogen. Hier soll sich eine externe
Meinung über den Forschungsgegenstand sowie ein Einblick aus Sicht der Thüringer
Förderlandschaft eingeholt werden.

Die Interviewdurchführung erfolgt mit Hilfe eines Leitfadens, der die Fragen in Themen-
blöcke kategorisiert und den Ergebnissen der theoretischen Nachforschung zu Grunde
liegt. Die bereits formulierten Fragen bezüglich des Fallbeispiels bilden das Grundge-
rüst des Leitfadens. Dieser geht auf konkrete Themenbereiche der Experten ein und soll
eine Fokussierung dieser Bereiche befördern. Damit wird die wissenschaftlich belegte
Vorgehensweise, sich bei der Erstellung des Leitfadens an den Forschungsfragen zu ori-
entieren und diese in Interviewfragen zu übersetzen, eingehalten. Der Leitfaden dient
in der praktischen Umsetzung als Grundgerüst des Interviews. Dennoch gilt der Grund-
satz der offenen Gesprächsführung. Abweichungen vom Leitfaden durch thematische
Zwischenfragen sind vorgesehen und auch erwünscht (vgl. Kaiser 2014: 52f.).

Ein offen formulierter Leitfaden, ermöglicht dem Interviewer flexibel auf die Fragen ein-
zugehen. Die stichpunktartige Auflistung der Fragen und Anregungen dient der Orien-
tierung des Interviewers. Dennoch sind einige Fragen spezifisch auf Befragte zuge-
schnitten. Die signifikanten Themenbereiche des Leitfadens verkörpern erste Entwurfs-
fassungen der deduktiven Kategorienbildung , die in der Interviewauswertung Verwen-
dung finden. Dieses Verfahren basiert auf der anerkannten qualitativen Inhaltsanalyse
nach Philipp A. E. Mayring, dem Mitbegründer dieser Methodik, bei der das Kategorien-
system ex ante entwickelt wird (vgl. Gläser, Laudel 2010: 47).

                                                  5
   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16