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Bachelorarbeit Fachhochschule Erfurt
Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklung Stadt- und Raumplanung
Damit ist Gera jedoch unter den eigenen Prognosen geblieben, die mit 92.000 einen
noch stärkeren Bevölkerungsrückgang für das Jahr 2020 vermuteten (vgl. Steinbrecht
2007: 18ff.). Es bleibt festzuhalten, dass Gera stetig Einwohner verliert, aber seit Anfang
der 2010er Jahre konstante Einwohnerzahlen dokumentiert. Jedoch ist eine Auswir-
kung der „Bundesgartenschau 2007“ auf die beschriebene Bevölkerungsentwicklung
im Zeitfenster von 1999 bis 2019 nicht endgültig zu belegen, da im Rahmen der vorlie-
genden Arbeit weitere Faktoren und politische sowie gesellschaftliche Rahmenbedin-
gungen, welche die Bevölkerungsentwicklung beeinflussen, auf Grund des Umfangs der
Arbeit nicht detailliert aufgeschlüsselt werden und in die Analyse einfließen. Letztlich
wird jedoch angemerkt, dass die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Gera ohne die
Bundesgartenschau einen noch größeren Rückgang verzeichnen könnte.
Einwohner mit Hauptwohnsitz in Gera BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG DER
STADT GERA
Jahr
Abb. 14: Bevölkerungsentwicklung Gera (Quelle: Eigene Abbildung nach TLS o.J.)
5.4 Soziale Auswirkungen
Auf Grundlage von wissenschaftlicher Theorie, sowie Beiträgen aus Fachgesprächen
wird der Versuch unternommen, das schwer greifbare soziale Wirkungsfeld zu beschrei-
ben. Mit dem „Hofwiesenpark“ erhält die Stadt Gera einen fehlenden Stadtpark. Die
Schaffung eines Stadtparks bedeutet in der Folge, die Potenziale für sozialen Zusam-
menhalt, Bildung, Kulturvermittlung und Vermittlung historischer Werte zu erzeugen
(vgl. Breuste 2019: 137). Darüber hinaus sind die Parkanlagen vielfache Elemente der
Stadtstruktur und kulturübergreifend Teil der städtischen Lebensweise. Oftmals über-
nehmen sie die Funktion der in der Stadt seltenen nutzbaren Stadtnatur und sind somit
in der öffentlichen Wahrnehmung von großer Bedeutung. Parks dienen der Erholung
der Bevölkerung und zur Verschönerung des allgemeinen Stadtbildes. Die vielfältige
Ausstattung und die weit gefächerten Nutzungsmöglichkeiten machen Parkanlagen für
alle Alters- und Gesellschaftsgruppen zu attraktiven Erholungsräumen (ebd.: 2019:
128).
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